20-jähriges Jubiläum der UNESCO-Konvention zur Kulturellen Vielfalt
Das Festprogramm am 25. Juli 2025
Herzliche Einladung zum Jubiläumsprogramm im Karlstorbahnhof Heidelberg!
Am 25. Juli um 18 Uhr feiern wir gemeinsam – und laden Sie herzlich dazu ein, an unserem Jubiläumsprogramm im Karlstorbahnhof teilzunehmen.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläum der Konvention zum Schutz der Kulturellen Vielfalt zeigen internationale Künstler*innen aus Heidelberg und Gäste in kurzen, spartenübergreifenden Formaten ihre künstlerischen Ausdrucksweisen. Die kulturellen Programmpunkte werden nach und nach bekannt gegeben.
Eintritt frei – Spenden willkommen.
Bitte reservieren Sie Ihren Platz für das Festprogramm per E-Mail unter kulturamt@heidelberg.de oder telefonisch unter 06221 / 5833000.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Programmbeiträge (in alphabetischer Reihenfolge)
Adams Kinder (Literaturherbst Heidelberg)
Saadi im „Rosengarten“
„Bani Adam“ – „Adams Kinder“, auch als „Menschenkinder“ übersetzt – des berühmten persischen Dichters Saadi (geb. um 1210) steht wie kaum ein anderes Gedicht für Völkerverständigung, Weltfrieden, Menschlichkeit und gelebte Vielfalt, – entsprechend schmückt es auch die Eingangshalle des Gebäudes der Vereinten Nationen in New York.
Saadi, „der Treffliche“, schrieb einst Goethe über den persischen Dichter, ist „uns Westländern […] segenreich geworden“: Bis heute ist die Botschaft von Saadis Gedichts „Bani Adam“ hochaktuell. Künstler:innen iranischer, deutscher und internationaler Herkunft präsentieren „Menschenkinder“ vielgestaltig und vielsprachig, untermalt und umrahmt von Klängen historischer persischer Instrumente. (Kooperation Literaturherbst Heidelberg)
Amir Farzad, Tonbak / Trommel Ebrahim Esmaily, Tar / Langhalslaute Mohammed Khorramshahi, Ney / Flöte
Mitra Geravandi, Textrezitation in Farsi Maryam Geravandi, Textrezitation auf Französisch Anahita Haghjoo, Textrezitation auf Englisch Dr. Stefaniya Ptashnyk, Textrezitation auf Ukrainisch Angeliki Papagiannaki-Sönmez, Textrezitation in Gebärdensprache Veronika Haas und Matthias Paul, Textrezitation auf Deutsch
Bach-Chor Heidelberg
Foto: Bachchor Heidelberg (Foto: Annemone Taake)
Der Bachchor Heidelberg wurde 1885 gegründet und gehört zu den traditionsreichsten Laienchören Deutschlands. Was als Initiative zur Pflege geistlicher Musik begann, ist heute ein lebendiger Konzertchor mit einem breiten Repertoire – von der Musik der Renaissance bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen.
In enger Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg und unter der Leitung von Thomas Gropper gestaltet der Bachchor regelmäßig große Konzerte, in denen Laien und Profis gemeinsam auf der Bühne stehen.
Die rund 100 Sängerinnen und Sänger treffen sich wöchentlich zur Probe – und das seit 140 Jahren! Unsere Instrumente sind wir selbst – und doch mehr als das. Wenn wir zusammen singen, verzichten wir auf Individualität, um einen Klang zu erschaffen, der über einzelne Stimmen hinausgeht. Im Konzert erwecken wir zeitlose Musikwerke zum Leben.
Bär (artpop)
BÄR (Foto Niko Neithardt)
Wenn BÄR einen seiner zeitlosen Popsongs anstimmt, dreht sich die Welt langsamer. Bunt und international: sein Publikum ist so vielfältig wie er selbst. BÄR’s fesselnde Bühnenpräsenz ist sein Markenzeichen. Du tauchst tief ein - die akrobatisch-träumerische Stimme, das unkonventionelle Gitarrenspiel, die ups and downs sind fest zu greifen. Salzig- süßes Songwriting und catchy Hooks machen diesen Pop-Artist zu einem echten Must-See. Auf die Wirkung seiner Musik angesprochen, sagt BÄR grinsend: „It takes you higher.“
Barockensemble Operino
Das in der Metropolregion Rhein-Neckar beheimatete Barockensemble Operino wurde im Frühjahr 2005 an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe zunächst als Projektensemble gegründet, um die Oper Il Giudizio di Paride von Carl Heinrich Graun auf historischen Instrumenten aufzuführen. Dem großen Erfolg eines ersten Konzertes an der Hochschule folgte eine Einladung zu den Bruchsaler Barocktagen, wo das Werk von Presse und Publikum enthusiastisch aufgenommen wurde. Im Oktober 2005 wurde die Arbeit des jungen Ensembles mit dem Gewinn des Gebrüder-Graun-Preises in Bad Liebenwerda honoriert.
Aus dem Projektensemble formierte sich eine feste Gruppe, deren Stammbesetzung von zwei Violinen, Violoncello und Cembalo je nach Bedarf um zusätzliche Instrumentalisten oder Sänger erweitert wird. Von 2006 bis 2010 waren alle Gründungsmitglieder des Ensembles Stipendiaten der Vereinigung „Yehudi Menuhin – Live Music Now“, für die sie in zahlreichen sozialen Einrichtungen konzertierten.
Das Ensemble widmet sich vor allem der Musik der Wendezeit zwischen Barock und Klassik und bemüht sich besonders darum, Werke heute unbekannter Meister verschiedener Nationen zum Klingen zu bringen. Ein Fokus liegt dabei auf der Musik aus den herrschaftlichen Residenzen in Karlsruhe und Mannheim. Viele Werke wurden von Operino erstmals wieder aufgeführt; hierfür wurden aus dem historischen Quellenmaterial moderne Noteneditionen erstellt. Das Ensemble kann bereits auf eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland zurückblicken: Auftritte absolvierte es u. a. im Barockschloss Bruchsal, im Heidelberger Schloss und in der Karlsruher Residenz, im Renaissance-Saal des Friedrichsbades Baden-Baden sowie mehrfach bei den Walldorfer Musiktagen.
Für den SWR spielte die Formation Mozarts Cembalokonzert KV 107/1 ein und war bereits mehrfach im Fernsehen zu Gast, u. a. in der Sendung „Landesschau mobil“. Die Mitglieder des Ensembles spielen auf Originalinstrumenten des 18. Jahrhunderts bzw. auf Nachbauten historischer Instrumente.
Britta Hofmann, Barockvioline Timo Jouko Herrmann, Barockvioline Johannes Kasper, Barockvioloncello Jabir Ungan, Cembalo
Brahima Diabate (Balafon Spieler, Perkussionist)
Foto: Brahima Diabate (Foto Reiner Herbold)
Brahima Diabate ist ein meisterhafter Balafon Spieler, Perkussionist und Komponist aus der Elfenbeinküste. Aufgewachsen in einer angesehenen Griot-Familie von Balafon-Bauern und -Musikern, trägt er ein reiches musikalisches Erbe in sich, das tief in der westafrikanischen Tradition verwurzelt ist. Durch diese familiäre Prägung wurde ihm das Spiel auf dem Balafon praktisch in die Wiege gelegt – ein Instrument, das er nicht nur beherrscht, sondern verkörpert.
Seit seiner Migration nach Europa Anfang der 2000er Jahre hat sich Brahima als einer der talentiertesten und vielseitigsten Balafon-Spezialisten des Kontinents etabliert. Bekannt für seine Experimentierfreude und Offenheit, hat er mit zahlreichen Künstler*innen und Projekten verschiedenster musikalischer Herkunft zusammengearbeitet. Ob traditionelle westafrikanische Rhythmen oder genreübergreifende Fusionen mit Folk, Jazz oder Weltmusik – Brahimas Spiel ist stets einzigartig, lebendig und voller Seele.
Er ist vor allem als eines der vier Mitglieder der Heidelberger Weltmusik-Band TRIBUBU bekannt – einer energiegeladenen Formation, die Afro-, Folk- und Rumba-Einflüsse mit starken Botschaften von Einheit, Freiheit und kultureller Verbundenheit vereint.
Wegen seiner anmutigen Bewegungen und seines virtuosen Spiels wird Brahima oft mit dem Wiedehopf verglichen. Er ist nicht nur Musiker – er ist das Balafon. Mit seiner Bühnenpräsenz schafft er es, das Publikum auf eine eindrucksvolle musikalische Reise mitzunehmen und den Zauber dieses einzigartigen Instruments greifbar zu machen.
Ralph Dutli (Autor)
Foto: Ralph Dutli (Foto Catherine Dutli-Polvêche)
Der international renommierte Heidelberger Autor wird eigene Gedichte und Werke von Poeten aus anderen Ländern in Originalsprache und in deutscher Übersetzung vortragen. So entsteht auf der Bühne ein vielsprachiger literarischer Gesamtklang, der kulturelle Vielfalt erlebbar macht.
Zur Person: Ralph Dutli studierte Romanistik und Russistik in Zürich und an der Pariser Sorbonne, lebt seit dreißig Jahren in Heidelberg und ist als Lyriker, Romanautor, Essayist und Übersetzer tätig, wofür er mit zahlreichen Preisen bedacht wurde. Er ist Herausgeber und Übersetzer des russisch-jüdischen Dichters Ossip Mandelstam, über den er eine international vielbeachtete Biografie schrieb. Als Übersetzer hat er auch bisher unbekannte Texte des französischen und okzitanischen Mittelalters entdeckt und vermittelt, etwa die absurden, dadaistisch anmutenden „Fatrasien“ aus dem 13. Jahrhundert. Außerdem schrieb er Kulturgeschichten zu Olivenbaum, Honigbiene und Gold, Gedichtzyklen wie „Novalis im Weinberg“ und die in diverse europäische Sprachen übersetzten Romane „Soutines letzte Fahrt“ und „Die Liebenden von Mantua“. Zuletzt erschien sein Gedichtband „Alba“ (Wallstein 2024).
Tanzchoreographie von Elina Flock zu einem Text von Philipp Herold (Haus der Jugend)
Foto: Aufführung Kindsouls (Foto Nico Obsiger)
Die Tanzgruppe „Kindsouls“ verbindet Tanz mit Worten, Bewegung mit Poesie und vor allem Herz mit Seele. Die „Kindsouls“ – eine Gruppe voller Herzensmenschen, die nicht nur gemeinsam tanzen, sondern auch füreinander einstehen – nehmen die Zuschauenden mit auf eine besondere Reise.
Im Rahmen des Jubiläums von Heidelberg als Literaturstadt präsentierten sie ihre Choreografie zur abgeänderten Version des Textes "der Fühlende gibt nach" von Philipp Herold bereits am Jugendtanztag. Auch für das Fest der „Kulturellen Vielfalt“ lässt die Darbietung Poesie und Tanz kunstvoll verschmelzen. Die Tänzer transportieren eine Botschaft, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern vielleicht auch ein kleines bisschen zum Nachdenken anregt.
Amna Mawaz Kahn begann im Alter von 11 Jahren bei Indu Mitha, Pakistans ältester Tanzexpertin, verschiedene Tanzformen des Subkontinents zu erlernen, wobei ihr Schwerpunkt auf Bharathanatyam lag.
Sie engagiert sich für linke und feministische Ideale - ihre Stücke sind von der Welt um sie herum und in ihr inspiriert. Ihre Arbeit hat zudem Berührungspunkte mit Theater, Film und Text.
Sie lebt seit 2020 in Heidelberg und hat zwei Masterstudiengänge absolviert, zuletzt Transkulturelle Studien an der Universität Heidelberg. Bei der Feier im Karlstorbahnhof wird Amna Mawaz ein Tanzstück zeigen, das zu "Dadra", einem Lied der verstorbenen großen pakistanischen Musikerin Haniya Aslam, komponiert wurde. Das Thema des Solostücks ist Hoffnung und die Absicht, eine gemeinsame Zukunft voller Licht und Freude zu schaffen.
KlangForum Heidelberg – J. Marc Reichow und Sebastian Hübner
Sebastian Hübner (Foto: Song) X
J. Marc Reichow (Foto Klaus Kusserow)
Im KlangForum Heidelberg treffen sich Gestaltungsfreude und Virtuosität der Sänger der SCHOLA HEIDELBERG und der Instrumentalisten des ensemble aisthesis unter einem Dach. Mit der Konzeption eigener Konzertformate setzt das KlangForum Heidelberg neue, weitreichende Impulse im Verhältnis zwischen Musik und Gesellschaft. J. Marc Reichow, Pianist, wird bei der Festveranstaltung zusammen mit Sebastian Hübner, Tenor, u.a. das Lied "An die Römer" auf einen Text von Horaz aufführen.
Es wurde von Stefan Litwin 2022 für das Festival "Die Würde - wessen?" des KlangForum Heidelberg komponiert. Reichow ist Pianist und einer der künstlerischen Leiter des KlangForum. Hübner ist Professor für Gesang an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg und Chorleiter zweier Chöre.
Lyrik von TSAI Wan-Shuen aus Taiwan (Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg)
Tzu-Ning LIAO (Foto: Shayan Afshari Azad).
Johanna Withalm (Foto privat)
Alice Grünfelder (Foto Donat Braem)
Tsai Wan-Shuen (Foto Heidi Yu)
Die Lyrikerin: Die Autorin TSAI Wan-Shuen wurde 1978 auf der westlich von Taiwan gelegenen Insel Peng-hu geboren. Nach ihrem Studium der Bildenden Kunst in Frankreich, arbeitete sie mit ihrem Mann Yannick Dauby an diversen Video-Sound-Installationen. Im Jahr 2016 wurde sie aufgrund ihrer Arbeiten zur ihrem Heimatort Penghu und den dort lebenden indigenen Volksgruppen Hakas und Ataya zur Sidney Biennale eingeladen. Ihr künstlerisches Werk – seien es Installationen und Videos oder Lyrik – ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Meer, der Welt der Inseln, der Natur allgemein. Der Lyrikband Im Meer aufwachen ist ihre dritte Veröffentlichung und entstand in Taiyu, der taiwanesischen Sprache, die sie auch mit ihren zwei Kindern spricht.
Die Übersetzerin: Alice Grünfelder – geboren im Schwarzwald, aufgewachsen in Schwäbisch Gmünd – studierte nach einer Buchhändlerlehre Sinologie und Germanistik in Berlin (FU, Magister Artium) und Chengdu (China), war 1997–99 Lektorin beim Unionsverlag in Zürich, für den sie 2004–2010 die Türkische Bibliothek betreute. Vermittelte und übersetzte von 2001-2010 Literaturen aus Asien. Seit 2010 unterrichtet sie Jugendliche, leitet Workshops rund ums Schreiben, Lektorieren und Übersetzen und ist als freie Lektorin tätig. Von Februar bis Juli 2020 war sie für ein Sabbatical in Taipei (Taiwan). Sie ist Herausgeberin mehrerer Asien-Publikationen, schreibt Essays, Erzählungen und Romane. Das Buch Wolken über Taiwan (Rotpunktverlag) stand 2022 auf der Hotlist der Unabhängigen Verlage. Im Sommer 2022 war Alice Grünfelder Stipendiatin des von der NEUSTART KULTUR geförderten Projekts TRANSLASIEN, das am Südasien-Institut der Universität Heidelberg angesiedelt war. Die Übersetzung der Lyriksammlung Im Meer aufwachen (Drachenhaus Verlag) mit Gedichten der taiwanesischen Autorin Tsai Wan-Shuen entstand zum Großteil während der TRANSLASIEN Übersetzer:innen-Residenz.
Ausgewählte Gedichte gelesen von:Johanna Withalm wurde 1984 in Heidelberg geboren. Nach Abschluss der Schule und zwei Jahren in Tel Aviv, begann sie 2009 ihre Schauspielausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien, die sie 2012 mit Diplom abschloss. Seitdem ist sie als freie Schauspielerin in Österreich und Deutschland unterwegs. Zu ihren Stationen zählen u.a. das Volkstheater Wien, Das Theater Heidelberg, das Gerhart Hauptmann Theater Görlitz - Zittau, das Stadttheater Mödling, Theaterhaus G7, Theater am Puls und das Waldviertler Hoftheater. Johanna Withalm lebt und arbeitet in Heidelberg.
Die Instrumentalistin:Tzu-Ning LIAO, eine vielseitige Musikerin aus Taiwan, lebt seit 2017 in Deutschland. Bereits in jungen Jahren zeigte Liao herausragendes musikalisches Talent. Sie erlangte ihren Abschluss in Erhu und Klavier an der National Taiwan University of Arts. Bereits im Alter von zehn Jahren wurde sie Mitglied des “Dachung Chinese Orchestra” und spielte regelmäßig mit dem “Little Giant Chinese Chamber Orchestra (LGCCO)” in der National Concert Hall in Taipei, Taiwan. In den Jahren 2010 und 2013 veranstaltete sie erfolgreich Solokonzerte in Taipei, bei denen sie eine vielfältige musikalische Palette präsentierte, einschließlich Ensembles mit europäischen Instrumenten. Sie trat darüber hinaus in China, Japan und Australien auf, bis sich sich im Jahr 2017 entschied, nach Deutschland zu gehen, um ihre musikalische Ausbildung zu vertiefen. Von 2017 bis 2021 studierte sie Multimedia-Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, vertiefte ihr Verständnis für Musik und entwickelte ihre innovative Ader. Liaos künstlerischer Fokus liegt auf Neue Musik, zeitgenössische arrangierte traditionelle Musik, elektroakustische Musik und freie Improvisation.Als Erhuistin spielte sie mit verschiedenen europäischen Instrumenten in internationalen Ensembles. Ein Höhepunkt war ihre Aufführung des instrumentalen Zwischenstücks “Intermezzi” der Komponistin Yijie Wang für die Duisburger Philharmoniker im Jahr 2022. Diese Uraufführung fand in Duisburg statt und wurde auch in Heidelberg und Bonn mit der SCHOLA HEIDELBERG und dem Ensemble aisthesis im Rahmen der Konzertreihe “Konfuzius und die neue Weltordnung I” aufgeführt, einer Kooperation zwischen dem Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg, dem KlangForum Heidelberg und dem Centrum für Asienwissenschaften und transkulturellen Studien (CATS). Liao war auch Teil der chinesischen elektronischen, interkulturellen Musik- und Tanzperformance “Re: member, a double concerto”, die 2021 in Heidelberg und 2022 in Bonn und Lübeck aufgeführt wurde. Darüber hinaus beteiligte sie sich an der zeitgenössischen Kammeroper “ZER-RIS-SEN. Wenji: Auf der Suche nach Heimat” der Komponistin Lam-Bun Ching, die 2019 in Heidelberg und Ludwigsburg aufgeführt wurde. Beide Projekte waren erneut Kooperationen mit dem Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg.
Zaki Nasari und Yuüsüf Nasari (afghanischer Musik auf Harmonium und Tabla )
Zaki Nasari und Yuüsüf Nasari (Foto privat)
Zaki Nazari, ist ein junger afghanischer Musiker, Sänger, Komponist, Gitarrist und Pianist. Er wurde am 3. Juli 2003 in Kabul geboren. Zaki lernte am Afghanistan National Institute of Music (ANIM) und floh 2021 gemeinsam mit der ANIM-Gemeinschaft nach Deutschland, nachdem die Taliban erneut die Macht übernommen hatten.
Schon in jungen Jahren entdeckte Zaki seine Leidenschaft für die Musik und wurde auf seinem Weg stets von Familie und Freunden unterstützt. Seine Auftritte führten ihn in Länder wie Turkmenistan, Usbekistan, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate, wo er die Schönheit und Vielfalt afghanischer Musik repräsentierte.
Seit seiner Ankunft in Deutschland setzt Zaki seine künstlerische Laufbahn engagiert fort. Gemeinsam mit seinem Bruder trat er beim renommierten Festival Heidelberger Frühling auf. Im Jahr 2024 komponierte er ein berührendes Musikstück zum Gedenken an den in Mannheim getöteten Polizisten Rouven Laur, das großes öffentliches und mediales Echo fand.
Zaki lebt heute in Deutschland und ist eine Stimme der Hoffnung und Resilienz einer neuen Generation afghanischer Musikerinnen und Musiker.
Yousuf Nazari (geb. 2006 in Kabul) ist ein junger afghanischer Musiker mit Schwerpunkt auf der Tabla, einem traditionellen Schlaginstrument der südasiatischen Musik. Bereits als Kind zeigte er großes Interesse an Musik und entfaltete sein Talent am Afghanistan National Institute of Music (ANIM).
Gemeinsam mit seinen zwei Brüdern floh Yousuf 2021 nach Deutschland, wo er nun zur Schule geht und weiterhin aktiv musiziert. Gemeinsam mit seinem Bruder Zaki Nazari trat er u. a. beim renommierten Festival Heidelberger Frühling auf. Mit seinem Spiel verbindet er afghanische Musikkultur mit neuen Erfahrungen im Exilsensibel, rhythmisch und voller Ausdruckskraft.
Yousuf steht für eine junge Generation afghanischer Musiker, die ihre kulturellen Wurzeln mit neuen Perspektiven verbindet.
Portraits einer Stadt (multimediale Tanzperformance; Interkulturelles Zentrum Heidelberg)
Carlos Trujillo (Foto: privat).
Eduardo Serrano (Foto: privat).
Die multimediale Tanzperformance ist im Auftrag des Interkulturellen Zentrums entstanden.
Drei internationale Künstlerpersönlichkeiten aus verschiedenen Herkunftsländern werden sie gemeinsam performen: Carlos Trujillo aus Kolumbien (Musik), Catherine Guerin aus den U.S.A. (Tanz) und Eduardo Serrano aus Spanien (Film).
„Bei dieser Kurzaufführung wird die plurale Gesellschaft Heidelbergers thematisiert und durch zeitgenössischen Tanz, genreübergreifender Musik sowie in filmischen Aufnahmen repräsentiert. Die Portraits und die Geschichten unserer internationalen Stadt sind so miteinander verflochten, dass sie zu einer Ganzheit werden: So entfaltet sich die große kulturelle Vielfalt der Stadt mit Hilfe der gewählten künstlerische Ausdrucksformen auf der Bühne. Die mitwirkenden Künstler*innen zeigen, dass kulturelle Vielfalt und Diversität nicht nur innovative und zukunftsweisende Ausdrucksformen hervorbringt, sondern inspirierende Räume für Begegnungen schafft, die den Zusammenhalt fördern und zur Reflexion einladen.“ (Zitat: Interkulturelles Zentrum)
Sufi-Gesang aus Lahore, Pakistan
Harry Singh (Foto privat)
Fawad Aziziyan (Foto privat)
Ustad Ghulam Shabbir Khan Gullu (Foto: privat)
Ustad Ghulam Shabbir Khan Gullu (Gesang) ist ein renommierter Sänger klassisch-sufischer Musik aus Lahore (Südasien), der heute in Hamburg lebt. Er entstammt einer der bedeutendsten Musikerdynastien Südasiens.
Sein Vater, der legendäre Ustad Hussain Bakhsh Gullo, war eine prägende Figur der klassischen Musik Pakistans. Berühmt für seine tiefgründige Interpretation von Thumri, Kafi, Qawwali und sufischer Poesie, wurde er mit dem höchsten staatlichen Kulturpreis „Pride of Performance“ ausgezeichnet.
In dieser Tradition musikalisch aufgewachsen, entwickelte Ustad Ghulam Shabbir Khan eine eigene, spirituell geprägte Ausdrucksweise. Besonders bekannt ist er für seine Interpretation der Werke von Bulleh Shah, Shah Hussain und Khwaja Ghulam Farid.
Für seine musikalischen Verdienste wurde er von der Deutschen International Cricket Academy mit dem Titel „Pride of Hamburg“ geehrt. Er zählt heute zu den bedeutendsten Stimmen der südasiatischen Sufi-Musik in Europa.
Fawad Aziziyan (Harmonium) ist ein erfahrener Harmoniumspieler mit Wurzeln in der klassischen südasiatischen Musik. Er beherrscht das Zusammenspiel zwischen Begleitung und solistischer Ausdruckskraft auf hohem Niveau.
Sein einfühlsames Spiel bildet die klangliche Basis für die Gesangsinterpretationen des Ensembles. Mit stilistischer Präzision, improvisatorischer Tiefe und musikalischer Sensibilität schafft er eine Atmosphäre, die die spirituelle Botschaft der Sufi-Dichtung klanglich trägt.
Harry Singh (Tabla) ist ein herausragender Tablaspieler, der für seine rhythmische Präzision, sein technisches Können und seine große Ausdruckskraft geschätzt wird.