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1000. Einbürgerungsurkunde des Jahres 2025 geht an Bilen Schulz

Dank Prozessoptimierung und Digitalisierung wird Ausländerbehörde effektiver

Die Ausländerbehörde im Amt für Bürgerdienste und Zuwanderung der Stadt Heidelberg hat in den vergangenen Monaten der Stadt Heidelberg hat in den vergangenen Monaten Prozesse optimiert und neue digitale Lösungen eingeführt. Dadurch hat die Behörde in diesem Herbst einen neuen Meilenstein erreicht. Bürgermeisterin Martina Pfister überreichte bei einer kleinen Feierstunde im Rathaus die 1000. Einbürgerungsurkunde des Jahres 2025 an Bilen Schulz.

Zu sehen sind Bürgermeisterin Martina Pfister und Frau Schulz. Sie stehen lachend vor vor den bunten Fenstern des Rathausaales und halten gemeinsam einen Blumenstrauß.
Bürgermeisterin Martina Pfister (links) überreicht neben der 1.000 Einbürgerungsurkunde 2025 auch einen Blumenstrauß an Bilen Schulz. (Foto: Stadt Heidelberg)

„Rund ein Drittel unserer Bürgerinnen und Bürger hat eine Zuwanderungsgeschichte. Diese Vielfalt prägt und bereichert Heidelberg in allen Lebensbereichen – sei es in den wissenschaftlichen Einrichtungen mit internationalem Renommee, unserer kreativen Gründerszene, im Gesundheitswesen oder der facettenreichen Kulturlandschaft. Deutschland braucht jährlich eine Nettozuwanderung von 440.000 qualifizierten Fachkräften, um in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bestehen zu können. Heidelberg geht mit gutem Beispiel voran und schafft Strukturen, die die Zuwanderung zukunftssicher aufstellen. Mindestens genauso wichtig ist es uns, dass die Menschen, die zu uns kommen, hier die Rahmenbedingungen vorfinden, um schnell Fuß zu fassen und eine zweite Heimat zu finden“, sagte Martina Pfister, Dezernentin für Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft. Mit ihrem Dezernat ist sie auch verantwortlich für die Ausländerbehörde und das Interkulturelle Zentrum.

Orientierungshilfe und vorsortierte Anträge erleichtern Bearbeitung

Die Aufgaben in einer Ausländerbehörde verlangen geschultes Fachpersonal, das sich in dem laufend verändernden Rechtsbereich sicher bewegt. Um den Fachkräften den nötigen Freiraum für komplexere Aufgaben zu geben, wurden im Frühjahr 2024 neue Positionen geschaffen und besetzt. Die neuen Mitarbeitenden agieren seitdem als Vorfilter, nehmen Anträge entgegen, klären offene Fragen und sorgen dafür, dass alle notwendigen Dokumente vorliegen. Gelangt der Antrag dann zum eigentlichen Sachbearbeitenden, kann dieser den Fall direkt prüfen und abschließen.

Zielsetzung der Stadt Heidelberg ist es, digitale Verfahren immer effizienter zu gestalten, auch bei der Einbürgerung. Im Bereich der Zuwanderung, etwa von qualifizierten Fachkräften, startete die Behörde zum Jahreswechsel mit einer neuen Software zur Fallbearbeitung. Die Anträge werden seitdem online auf der Webseite der Stadt Heidelberg gestellt und landen direkt zur Prüfung im System der Behörde – zusätzlich notwendige Dokumente werden einfach digital angehängt. Wer nicht sicher ist, welchen Antrag er eigentlich stellen muss, dem hilft der „Aufenthalt-Navigator“ mit einem kurzen Frage-Antwort-Spiel.

Die Optimierungen und das zusätzlich eingesetzte Personal in der Behörde haben nicht nur für eine Erleichterung für die Antragstellenden wie auch die Mitarbeitenden gesorgt, sondern auch ein Plus an Einbürgerungen ermöglicht. Dieser Trend lässt sich bereits im Vergleich mit den Vorjahren ablesen: 2024 haben in Heidelberg 665 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Ein Jahr zuvor, 2023, waren es noch 319 Personen. Im Jahr 2022 haben sich 305 Menschen in Heidelberg einbürgern lassen, 2021 waren es 343 und im Jahr 2020 insgesamt 382. Allerdings hat sich auch die Zahl der Anträge auf eine Einbürgerung in diesem Zeitraum deutlich verändert – insbesondere durch die Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts Mitte 2024, die die Beibehaltung der bisherigen Staatsangehörigkeit beinhaltete und für viele Menschen eine frühere Einbürgerung ermöglichte: Während bei der Stadt Heidelberg im Jahr 2023 noch 470 Anträge auf Einbürgerung eingereicht worden waren, waren es 2024 bereits 1377. Für das Jahr 2025 rechnet die Behörde mit fast 1.600 Anträgen.

Zur Person: Bilen Schulz

Bilen Schulz wurde 1991 in Eritrea geboren. 2011 kam sie als Asylsuchende nach Deutschland. Bei einem Ferienpraktikum in einem Heidelberger Unternehmen während des Realschulbesuchs entdeckte sie 2015 ihre Leidenschaft für die Orthopädietechnik und schlug diesen Berufsweg ein. Seit Anfang 2023 trägt Schulz den Meistertitel als Orthopädietechnik-Mechanikerin und ist noch immer in demselben Heidelberger Unternehmen beschäftigt. Die 34-Jährige ist verheiratet und hat in diesem Sommer einen Sohn zur Welt gebracht.

Heidelberg ist eine Stadt der Vielfalt und Toleranz, in der rund 155.000 Menschen aus etwa 180 Nationen leben. Etwa 56.000 von ihnen sind Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte. Im Zuge ihrer Migrationspolitik misst die Stadt Heidelberg der Einbürgerung neuer deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nach wie vor einen hohen Stellenwert bei. So will man für die „neuen Deutschen“ Rahmenbedingungen bieten, um richtig anzukommen und sich willkommen zu fühlen. Denn Menschen anderer Nationen oder Herkunft, anderer Religion oder Kulturen sollen als echte Bereicherung für die Stadt gesehen werden.

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